Ich mag den Herbst.
Der Geruch des feuchten Laubs, das Rascheln trockenen Laubs, die Verfärbung der Bäume, glitzernde Spinnweben. Auf einmal werden die Sonnenstrahlen so kostbar, das Licht wärmer, die Nächte frisch.
Dennoch, etwas Wehmut schwingt immer mit am Ende das Sommers. Keine Flip Flops mehr, keine Trägershirts bis in die Nacht, Sommerferien rum…
Trotzdem, der Geschmack eines Apfels aus unserm Garten macht alles wett!
Verarbeitet in einen fluffigen Apfel-Pfannkuchen aus dem Ofen, schweben wir hier im Apfelhimmel. Und das ist auch nötig so zwischen Vokabeln und Matheformeln. Der Mutter schwirrt der Kopf, da hilft nur eine Pause in der Küche. Es beruhigt mich ungemein, etwas Mehl, ein Ei und Zucker zusammen zu rühren, die Äpfel aufzuschneiden und alles gemeinsam im Ofen zu backen. Vorfreude kommt schon beim Zubereiten auf und alle freuen sich sobald es zu duften beginnt.
Schaut Euch dieses kleine Paradies an! Mitten in München: unsere kleine grüne Insel. Klar, in einem Garten steckt ganz schön viel Arbeit. Das Gefühl, die eigenen Äpfel zu ernten, ist jedoch herrlich und ich merke immer wieder, wie wichtig es mir ist, mit den Kindern zuzuschauen, wie aus einer Blüte ein Apfel wird. Und das aus einer Handvoll Samen so viele Bohnenpflanzen wachsen, dass wir fast nicht hinterherkommen mit dem Ernten und Genießen!
Küchen-Klimaschutz?
Herrlich! Wäre da nur nicht der Gedanke, wie das nun ist, mit meinem Wunsch aktiv im Klimaschutz mitzumachen und gleichzeitig den Ofen für einen Pfannkuchen anzuwerfen! Nicht optimal? Nicht optimal!
Wir hatten in den Ferien lange Gespräche mit den Kindern. Mit ihrem Interesse haben sie mir Lust gemacht, mich weiter mit dem Thema Klimaschutz auseinander zu setzen, etwas gegen die Ohnmacht zu tun, die einen da schnell überrennen kann. Und ehrlich gesagt sind mein Mann und ich doch das ein oder andere Mal in Erklärungsnot geraten. „ Warum habt lhr noch nicht alle Glühbirnen mit LED’s ersetzt?“
Ja, warum eigentlich nicht? Bequemlichkeit und feste Gewohnheiten, die ja bekanntlich schwer zu durchbrechen sind.
Von jetzt an!
Aber wer sagt denn, dass ich das nicht überwinde, dieses kleine große Phlegma?! Alles verändert sich ständig und ich entschließe mich von jetzt an mitzumachen im Klimaschutz.
Ohne schlechtes Gewissen, was ich schon alles verpasst habe.
Ohne Druck, alles auf einmal ändern zu wollen.
Schritt für Schritt, so wie ich es meinem Sohn predige, wenn der Vokabelberg unüberwindbar scheint.
Aus meiner buddhistischen Praxis weiß ich: Mit Entschlossenheit lassen sich Berge überwinden.
Und da türmt sich einiges auf: die Angst, es ist schon zu spät. Das Gefühl, ohnmächtig zu sein gegen einen Mr. Trump mit seiner abstrusen Meinung zum Klimawandel! Das Wissen, um all die Ausbeutung von Mensch und Natur in vielen Teilen der Erde. Und so könnte ich noch viele weitere Felsbrocken aufschreiben…
Die Frage ist: lasse ich mich von Angst, Sorge und Unzufriedenheit Schach matt setzen und bemühe mich gar nicht erst? Nein – ganz im Gegenteil – ich werde sie nutzen, diese unangenehmen Gefühle! Sie sollen das Sprungbrett sein für meine Entwicklung!
Impact
So klein ich bin in dem riesigen Gefüge der Welt, so sehr bin ich doch mit allem verbunden. Und jede meiner Handlungen wird einen Impact haben. Da bin ich mir sicher. Und das macht mir Mut. Mut den wir alle so nötig haben.
„Mut verloren – alles verloren“
Sagte schon Goethe. Ich muss nur mit unseren Jungs reden und werde mutig. Sie sind noch so viel offener für Veränderung, lassen sich nicht einschüchtern von der Realität, bekommen strahlende Augen, wenn wir darüber reden, was sich alles machen lässt. Und wenn ich sie so sehe, dann will ich wie eine Löwenmutter mit ganzem Herzen den Schwierigkeiten entgegentreten. Es angehen. Von jetzt an!
Bleibt die Frage, was ist jetzt mit dem leckeren Apfel- Pfannkuchen aus dem Ofen? Ich werde ihn trotzdem weiter backen, aber ich werde experimentieren. Ist es nötig mit Ober- und Unterhitze zu backen? Warum nicht Heißluft ohne Vorheizen? Ich werde mich bemühen, die Hitze und Energie des Ofens gleich mehrfach zu nutzen. Das Brötchen gleich mit backen und nicht am nächsten Tag den Ofen von neuem aufzuheizen. Oder eine Ladung Muffins für die kommenden Tage mit in den Ofen zu schieben. Mh, da gibt es bestimmt viele Möglichkeiten.
Hier kommt erstmal das Rezept, was mich so sehr angeregt, hat über mein Koch-und Backverhalten nachzudenken. Und es ist köstlich! Sobald es ausprobiert ist, werde ich hoffentlich über eine etwas ökologischere Backweise berichten…
Keep posted!
Und wenn Ihr Ideen habt zum Thema Klimaschutz in der Küche, Anregungen, Erfahrungen… dann schreibt einen Kommentar und lasst es mich wissen!
Denn von jetzt an ist das hier Thema!
Dicker Apfel- Pfannkuchen aus dem Ofen
2 Äpfel, geviertelt und in dünne Scheiben geschnitten
3 Bio-Eier (Kl M)
175 ml Vollmilch oder Mandelmilch
125 g Dinkelmehl
2 EL Rohrohrzucker
1 Prise Salz
1/4 TL Zimtpulver
1 1/2 EL Butter
Puderzucker zum Garnieren
- Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen, ein Gitter darin platzieren.
- Sobald der Ofen vorgeheizt ist, die Butter in Würfeln in eine ofenfeste an den Seiten etwas höhere Pfanne oder Auflaufform geben. Die Butter schmelzen lassen, die Ränder auf keinen Fall fetten
- Die Apfelspalten in die Pfanne geben und mit einem Esslöffel Rohrohrzucker bestreuen. Schnell die Ofentür wieder schließen und den Teig zubereiten!
- Hierfür Mehl, restlichen 1 EL Rohrohrzucker, Salz und Zimt mischen. Eier und Vollmilch dazu geben und alles mit dem Schneebesen oder in der Küchenmaschine gut mixen.
- Den Teig vorsichtig in die Pfanne über die Apfelspalten gießen und ca. 15-20 Minuten lang backen. Der Pfannkuchen wandert dabei an den Rändern hoch und wird goldgelb. Und er duftet himmlisch!
- Aus dem Ofen holen, mit Puderzucker bestreuen und sofort essen. Denn erstens fällt er schnell zusammen und zweitens schmeckt er warm am allerbesten!
6 Kommentare zu “Und auf einmal ist Herbst!”