Von der Mutlosigkeit und anderen Hürden!
Bevor der Rainbow-Salat Euch in die Küche lockt, muss ich Euch was erzählen:
Gestern stand ich kurz vor der Verzweiflung. Ich will unbedingt – unbedingt – unsere Reise in den Nordwesten der USA mit Euch teilen. Es hat mich Wochen gekostet, die digitale Bilderflut zu sichten, auszusortieren, zu bearbeiten. Das allein brachte mehr Momente, in denen ich gerne weg gelaufen wäre mit sich, als Ihr Euch vorstellen könnt.
Mein Bruder meinte so treffend neulich zu mir: “ Weißt du, ich glaube, ich knipse lieber, als dass ich bearbeite…“ . Mh, dachte ich mir, ich auch. Im nächsten Moment wusste ich, nicht ganz. Bei mir ist es das Aussortieren, das Loslassen, das Auswählen was mir Schwierigkeiten macht! Habe ich erstmal entschieden, welche Bilder ich behalten möchte, mache ich mich gerne daran, sie zu bearbeiten: hier und da ein Fünkchen mehr Licht herauszuholen, den Ausschnitt neu zu definieren… Das macht mir sogar richtig Freude! Und sind die 700 Dateien erstmal fertig und zum Durchklicken bereit,bin ich auch mächtig stolz. Ganz zu schweigen von dem herrlichen Gefühl, die restlichen 2500 Bilder vom Rechner zu löschen!
Aber zurück zu gestern.
Der Post über die Reise. Wie um alles in der Welt soll das denn nun gehen? Schnell wurde mir klar, hier muss erneut ganz heftig selektiert werden. Und das aus über 700 tollen Bildern???! Puh, der erste Mutlosigkeitsschub kam über mich. Den habe ich einfach mit einem Schluck heißem Wasser beiseite geschoben (warum ich dienstags bevorzugt heißes Wasser trinke, erzähle ich Euch ein andermal). Also: neuen Ordner angelegt, Bilder rein, runter gerechnet auf Webgröße. Soweit so gut.
Was partout nicht klappen wollte, war das Einfügen in den Beitrag. Technischer Kram, über den ich stolperte – und natürlich auch über meine Perfektion! Und darüber das ich lange Zeit nicht SOVIEL Wert auf Dateigrößen gelegt habe… Grmpf. Mehr Mutlosigkeit im Anmarsch. Wie nur, wie soll ich denn all dieses Wissen für einen funktionierenden, schönen, begeisternden Blog anhäufen?
Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist. Bei mir klatschen die Selbstzweifel und kleinen Teufelchen direkt mit an die Tür: „Huhu, hier sind wir und – hach – ist die Mutlosigkeit nicht wunderbar?!“ Leise kommen sie angeschlichen oder auch mal angesprinted, je nach Tagesform! Ausgestattet mit hervorragenden Argumenten, warum das alles keinen Sinn macht und nie zu schaffen sei.
Und braucht die Welt einen Blog mehr?
Und von dem Mut, mit dem es immer weiter geht!
Gespürt, kurz den Kopf eingezogen und dann den Laptop zugeklappt. Für ein paar Stunden. Sacken lassen. Ich habe mir die Erikapflänzchen vom Balkon geholt, noch eine Tasse heisses Wasser getrunken und einen Kranz geflochten. Etwas mit den Händen gemacht, der Textur der kleinen Blüten nachgespürt. Musik dazu gehört und mich entschieden, der Mutlosigkeit sofort die Stirn zu bieten. Mut, nur Mut! Mich erinnert, was ich alles schon geschafft habe. Wie oft ich schon dachte, dass wird nichts und mich dann getraut habe, weiter zu gehen. Und es hat geklappt!
Ich entscheide, ob die Gedanken und Sorgen mich niederdrücken oder ob ich sie als Herausforderung annehme, ob ich der Mutlosigkeit Platz einräume oder sie schnell verscheuche.
Meine Energie lieber zum nach vorne Schauen nutze.
Sich selbst klein zu machen, hat noch NIE geholfen, also los, weiter geht es! Schritt für Schritt und mit dem Wissen: Alles hat seine Zeit! Ich kann mich immer jetzt neu entschliessen. Jetzt kann ich sagen: Stop Ihr Teufelchen, schert Euch davon mit Euren Sorgen bringenden Gedanken! HAUT AB! Jetzt kann ich mich aufrichten zu meiner vollen Größe. Schon sehe ich so viele Dinge, die mich erfreuen. Die mich lächeln lassen, die mir MUT machen. Dann kann ich mich wieder konzentrieren, den Laptop wieder aufschlagen. Leute fragen um Lösungen, Klarheit in meine Gedanken bringen.
Rainbow Salat – bring the energy on!
Anstrengend ist das manchmal. Dieses Bewusstsein: ich bin die Pilotin, die Regisseurin, die Verantwortliche! Aber auch so befreiend, das kann ich gar nicht in Worte fassen! Zu spüren wie neuer Mut mein Leben durchdringt. Mut, der aus mir selbst heraus sprudelt!
Da nehme ich die Anstrengung in Kauf und stärke mich lieber.
Zum Beispiel mit dem köstlichen Rainbow-Salat! Ich kann ihn für Tage empfehlen, an denen die Gedanken tief hängen wollen!
Rainbow-Salat mit Avocado Dressing
- 2 Süßkartoffeln
- 1/2 Hokkaido Kürbis
- 3 Eßlöffel Öl
- 1 gehäufter Teelöffel Kreuzkümmel
- 1 gestrichener Teelöffel Kurkuma
- Chili nach Wahl
- Salz, Pfeffer
Ofen auf 200°C vorheizen. Süßkartoffeln schälen, den Kürbis entkernen und beides in kleine Würfel schneiden. Das Öl mit den Gewürzen mischen und über das Gemüse geben. Auf ein Backblech verteilen und 10 Minuten backen. Blech leicht schütteln, Temperatur auf 230°C erhöhen und das Gemüse weitere 10-15 Minuten rösten. Salzen und Pfeffern.
In der Zwischenzeit:
- 1/4 grüner Salatkopf
- 1 Chicorée Salat
- 1/8 Rotkohl
- 2 Karotten
- 1 kleine rote Beete
Den grünen Salat und Chicorée klein schneiden, waschen und trocken schleudern. Rotkohl, Karotten und rote Beete im Food Processor oder mit der Küchenreibe raspeln. Ich mag es grob, da habe ich was zum Beissen. Wer will, reibt es fein, schmeckt auch sehr gut. In einer Salatschüssel anrichten. Nach Farben sortiert oder bunt gemischt – ganz nach Belieben.
Für das Dressing (inspiriert von der fabelhaften Lindsey von pinchofyum)
- 1 reife Avocado
- 1 gute Handvoll Koriander
- 2 Zweige frische Minze
- 100 g griechischer Joghurt
- 200 ml Wasser
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 1/2 Teelöffel Salz
- Saft einer Limette
Alle Zutaten im Mixer oder mit dem Pürrierstab mixen, mit Salz abschmecken und mit dem warmen Gemüse über den Salat geben. Wer mag, gibt noch etwas Crunch dazu:
- geröstete Körner (Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Kürbiskerne…)
Ehrlich, dieser Rainbow-Salat macht glücklich und mutig!! Versprochen! Es gibt unzählige Variationsmöglichkeiten. Ich sehe Sprossen darauf und Mais darin… Schaut – wie immer – einfach in den Kühlschrank und verwendet, was gerade noch übrig ist! Das Dressing ist so cremig und köstlich, da passt fast jede Zutat dazu!
Habt Ihr ein bestimmtes Soul-Food Gericht? Etwas, was Euch auf die Beine bringt, wenn’s gerade nicht so läuft? Lasst es mich wissen, ich bin wahnsinnig neugierig…
Ich empfehle für diese Tage noch die goldene Kurkuma-Milch, und zu dieser Jahreszeit kann auch das Plätzchen backen ganz wahnsinnig entspannen. Vorausgesetzt: Ihr backt ohne Zeitdruck! Das ist wichtig! Dem Rezept Schritt für Schritt zu folgen, hat etwas sehr Sortierendes, Beruhigendes.
Wer mag hört am Abend ein Hörbuch dazu. Vor Jahren buk ich, wenn alle Kinder im Bett waren Springerle und Spritzgebackenes und vieles mehr. Ich hörte Tintenherz dazu, magisch! Ich habe die Zeit in guter Erinnerung.
2 Kommentare zu “Rainbow-Salat und Mut für alle”