Ein herbstlich inspirierter Portobello-Burger – ein was?
Portobello Pilze sind Riesenchampignons und sie lachten mich an unserem Marktstand letzte Woche an. Die Pilze riefen quasi: „Nimm‘ uns mit!“, und so wanderten sie in den Einkaufskorb, gemeinsam mit der sofortigen Idee, einen Burger daraus zu machen…
Kurz in der Grillpfanne angebraten und zwischen ein Dinkelkrusti gepackt, ist der Portobello Pilz eine wunderbare alternative zu den Hackfleisch-Patties. Schön saftig und doch fest im Biss. Und tatsächlich sehr aromatisch.
Leider sind Portobellos oft nur schwer zu bekommen, darum greift zu wenn sie Euch über den Weg laufen. Jetzt im Herbst bekommt man sie in wunderbarer Bio-Qulität.
Dazu gab es bei uns Süßkartoffel-Pommes aus dem Ofen. Der Bauernhof, dessen Ware ich so gerne kaufe, pflanzt seit 2 jähren auch violette Süßkartoffeln an. Im Geschmack sind sie sehr ähnlich, aber ich finde sie sehen so toll aus! Da hüpft mein Food-Stylisten Herz gleich noch mit!
Die Avocado schmeckte köstlich dazu. Überhaupt ist Avocado eines der Lebensmittel, auf die ich nur schwer verzichten mag. Sie hat eine weite Anreise, und ich will bewusster damit umgehen. Aber ab und an wird Avocado auch weiterhin auf meinem Teller landen und ich werde sie von Herzen genießen.
Denn eines ist mir in den letzten Wochen schon bewusst geworden:
Meine Wahrnehmung in Richtung Klimaschutz in der Küche hat sich geschärft. Ich kaufe sehr viel bewusster ein, ich verwerte besser und freue mich über den saisonalen Speiseplan. Gleichzeitig nagt das „schlechte Gewissen“ hier und da ein wenig… denn ich bin weit entfernt von einer optimierten, nachhaltigen, energiesparenden, ökologischen Küche. Und bevor ich die Avocado in den Einkaufskorb legte, dachte ich kurz: “ Kann ich das jetzt machen?“
Ich bin zu dem Entschluss gekommen, ich kann! Denn ich will nicht dogmatisch auf einmal auf alles verzichten, was keinen goldenen ökologischen Fußabdruck hat. Dann würde ich vermutlich ganz bald wieder aufhören… und hätte ein richtig schlechtes Gewissen…
Ich will es mir und meiner Familie ein wenig bewusster machen, das es wunderbar ist etwas aus der Ferne essen zu können. Ich peile ein Gleichgewicht an, es muss möglich sein mit Freude und ohne schlechtes Gewissen zu essen.
Und wie schade wäre es, die weit gereiste Avocado mit einem dummen Gefühl zu verspeisen. Nein, die will ich in vollen Zügen geniessen.
Wie geht es Euch?
Glaubt Ihr es ist möglich, ein Gleichgewicht zu finden, oder lügt man sich damit in die eigene Tasche?
Greift Ihr einfach zu beim Einkaufen, oder habt Ihr Lust mit darauf zu schauen, wo die Lebensmittel denn nun so herkommen?
Ich bin immer wieder überrascht, aus welcher Entfernung frische Lebensmittel bei uns landen! Und ich habe viele Jahre, ohne zu Zucken, einfach gekauft worauf ich Lust hatte. Bohnen aus Kenia? Warum nicht, sehen schön knackig aus…
Genau hier liegt aber der erster großer Ansatzpunkt meiner Klimaküche:
Bewusst einkaufen: regional und saisonal (denn dann ist auch Bio-Qualität so viel erschwinglicher), und achtsam bei allem was aus der Ferne kommt. Quasi einkaufen mit größtmöglicher Wertschätzung: den Produkten und Produzenten gegenüber.
Ich bin gespannt wie ich damit über den Winter komme? Denn das regionale, saisonale Angebot wird schrumpfen und ob die Kinder nun Kohlsuppe zu ihrem neuen Lieblingsgericht ersinnen? Wohl eher nicht, haha! Aber es ist wie eine kleine Challenge für mich, ich fühle mich herausgefordert kreativer zu Kochen, Neues auszuprobieren…
Portobello-Burger (2 Stück)
- 2 Portobello Pilze
- 2 Brötchen nach Wahl, wir haben Dinkel-Krustis genommen
- 1 reife Avocado
- frische Kresse
- 2 Salatblätter
- 2 EL Rapsöl
- Pfeffer, Salz
Portobello Pilze falls nötig leicht abbürsten. Stiel abschneiden (kleinschneiden und bei den Süßkartoffel-Pommes mit auf das Blech legen…), Pilze von beiden Seiten 2-3 Minuten scharf anbraten, ich habe dazu die Grillpfanne benutzt, muss aber nicht sein.
Avocado entkernen, mit einer Gabel das Fruchtfleisch zerdrücken und mit Salz und Pfeffer würzen. Salatblätter waschen und trockentupfen. Kresse schneiden.
Die Brötchen aufschneiden und die Unterseite mit der Avocadocreme bestreichen. Mit Kresse bestreuen, je einen Pilz darauf legen und erneut etwas Avocadocreme verteilen. Wer mag steckte in paar Süßkartoffel-Pommes direkt mit auf den Burger… Salatblatt on top und herzhaft reinbeißen!
Süßkartoffel-Pommes (2 Personen)
- 1 große orangene Süßkartoffel
- 2-3 violette Süßkartoffeln oder einfach auch orangene, falls es die violetten nicht gibt…
- 2 EL Sesam
- 2 EL Olivenöl
Süßkartoffeln in Pommes-Größe schneiden. Auf einem tiefen Blech mit dem Olivenöl mischen, anschließen den Sesam dazu geben und alles ein paar mal wenden, sodaß der Sesam sich gut auf den Süßkartoffeln verteilt. Salzen.
Bei 180° Grad Heißluft ca. 20 Minuten backen, bis die Süßkartoffeln schön kross werden.
Alternativ ist auch immer noch diese Backmethode eine meiner liebsten, nur braucht die Herd und Ofen…schon wieder ein Thema zum Nachdenken ;-)
2 Kommentare zu “Portobello-Burger: perfektes Herbst Essen!”