Wie die Liebe mich nach Portland brachte:
Als mein Bruder mir vor Jahren seine heutige Frau vorstellte, hüpfte mein Herz gleich dreifach! Nicht nur ist sie eine unglaublich offene, lustige und tiefgründige Frau – sie bringt meinen Bruder zum Strahlen, wie keine andere! Es ist die pure Freude die beiden zusammen zu sehen! UND: sie kommt aus PORTLAND, Oregon!!! Kreisch!
Portland – eine Stadt die mir schon lange im Kopf herumschwirrt. So viel habe ich schon davon gehört. Die Food-Szene immer am Puls der Zeit, immer ein bisschen schneller als andere, immer wieder sich neu erfindend! Portland ist der Geburtsort der Foodtuck-Szene, es gibt 53 Brauereien in der Stadt und Craft Beer wird hier groß geschrieben! Portland gilt als „Öko-Paradies“, ohne Pantoffeln zu tragen, hier sprudelt die Lebenslust und die Stadt ist Treffpunkt und Heimat vieler Kreativer. Und dann liegt sie auch noch perfekt zwischen dem Pazifik und den Bergen…
Eine Stadt also, die all meine Sehnsüchte nach leckerem Essen, farbenfrohen Märkten, kreativem Input und meine Liebe für die Natur unter einen Hut bekommt? Ihr seht, ich bin mit hohen Erwartungen aus München los geflogen! Die Ganze Familie im Gepäck – und ich kann Euch schon jetzt sagen: Ich wurde nicht enttäuscht!
Wo fange ich an? Mit dem ESSEN! 6 leckere Gründe sich in Portland zu verlieben:
1. Bauernmärkte
Könnt Ihr Euch erinnern, wo es mich in fremden Ländern und Städten immer als erstes hinzieht? Richtige, es sind die Märkte die mich magisch locken! Portland hat gleich 23 verschiedene Bauernmärkte über die verschiedenen Stadtviertel verteilt. Im Sommer ist es also ein Leichtes regionale, meist auch ökologisch angebaute Produkte direkt vom Hersteller zu kaufen – jeden Tag!
Wir sind an unserem zweiten Tag in Portland mit den Kindern auf den wohl größten „Farmers Market“ gefahren. Durch den Jetlag bedingt waren wir eh in aller Früh wach, also rein in den Bus und ab in die Stadt. Auf dem Gelände der Portland State University reihen sich Samstags sagenhafte 150 Stände aneinander. Ein Obst- und Gemüse Paradies! Dazu kommen Stände mit Brot und süßen Leckereien, Honig, geräucherter Lachs, Austern… alles was das kulinarische Herz begehrt. Und natürlich zwischendrin der ein oder andere Foodtruck – denn man bekommt Hunger hier!
Live Musik trägt uns von einem Stand zum nächsten. Die Stimmung ist sowohl geschäftig als auch entspannt. Überall darf man etwas probieren, was unsere Kinder sehr erfreute! Ein Besuch auf dem Farmers Market gleicht einer Explosion der Sinne! Die knalligsten Farben leuchten uns entgegen, frische Kräuter verteilen einen betörenden Duft… ein Traum!
2. Foodtrucks
Als mein Mann und ich vor 12 Jahren von einem Hawaii Aufenthalt zurück nach Deutschland kamen, wollten wir einen Foodtruck in München eröffnen! Hätten wir es durchgezogen wären wir weit vor der Zeit gewesen… haben wir aber nicht. Die Bürokratie mit all ihren Auflagen raubte uns damals den Mut. Und ich muss es wohl eingestehen – wir waren einfach nicht entschlossen genug!
Die tiefe Liebe für diese fantastischen kleinen Mini-Restaurants auf Rädern ist geblieben! Die Frische des Essens ist unschlagbar und wenn dann auch noch mehrere Foodtrucks sich sammeln – in Portland sind das „pods“ – dann befinde ich mich im Paradies! Einzig und allein die Qual der Wahl ist hart. Darum sind wir immer los gezogen, jeder hat sich etwas anderes ausgesucht und am Ende wurde alles geteilt. Ich will gar nicht daran denken, mir läuft das Wasser buchstäblich im Mund zusammen… Das ist wirklich meine Art zu essen: frisch, saisonal, regional und in einer schier unfassbaren Vielfalt! Clash der Kulturen im Positiven, herrlich! Und so bin ich glückselig durch die unzähligen „pods“ geschwebt, bis mich ein wirklich voller Magen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hat! Sehr erfüllend!
Sehr von Vorteil ist natürlich auch die Tatsache, das selbst kleine schnäckige Esser hier immer etwas finden. Je nach Experimentierfreudigkeit können Kinder voll mit einsteigen und alles probieren. Oder die frischesten Pommes aller Zeiten essen… und wenn herzhaft nichts mehr geht… dann kann man ja auch mit Süßem überleben…
3. Donuts
Der wohl berühmteste Donut Laden ist sicherlich Vodoo Doughnuts. Hier finden sich die verrücktesten Kreationen und wer mag kann sich hier sogar trauen lassen! Wir haben es nicht in den Laden geschafft. Zu lange war die Schlange und zu viel anderes gab es noch zu sehen.
So haben wir Blue Star Donuts getestet und für seeeeehr lecker befunden! Das simple und klare Design der Läden hat mich sofort angezogen. Ich weiß Sterne sind quasi out, aber ich mag sie trotzdem!
Die Zutaten für den Brioche-Teig, aus dem hier die Donuts gemacht werden, kommt direkt von umliegenden Farmen. Neben den Klassikern gibt es immer eine saisonale Auswahl. Wir hatten unter anderem „blueberry bourbon basil“, „passion fruit cocoa nib“ und „maple bacon“. Boah, so köstlich und vor allem die in den USA so beliebte Kombination Bacon mit etwas Süßem zu kombinieren hat mich mal wieder erwischt!
4. Ice cream!
Und wenn wir schon beim Süßem sind… nächster Stop: Eis! Portland ist der Eis-Himmel, und es muss auch gar nicht immer süß sein.
Salt & Straw heißt Porlands Eis-Mekka! Das haben wir direkt nach der Ankunft probiert. Völlig übermüdet nach 19 Stunden Anreise musste noch ein Eis rein!
Irgendwie beschreibt „Salt & Straw“ Portland aufs Feinste! Das Eis ist köstlich, die Sorten fancy und die Zutaten stammen von regionalen Bauern. Vor den Läden bilden sich lange Schlangen mit entspannten Hipsters und ihren Familien, alle geduldig und lächelnd wartend… Für Puristen, die nur „Erdbeereis pur“ wollen wird es nicht ganz einfach hier sein – wer sich aber traut wird belohnt!
Meine Lieblingssorte war „green fennel & maple“, also Fenchel mit Ahornsirup. Ich konnte es mir schwer vorstellen, und doch war der Geschmack so fein ausbalanciert – ein wahrer Genuss!
5. Kaffee!
Die Kaffee-Kultur ist RIESIG in Portland. Ich bin mir sicher, einige Kaffeetrends sind hier geboren – geht gar nicht anders!
An einem Stumptown Coffee kommt man in Portland nicht vorbei. Will man auch gar nicht! Denn hier wird mit Leidenschaft und Hingabe geröstet! Es ist immer eine kleine Pause wert hier auf einen Kaffee anzuhalten und den Baristas bei der Arbeit zu zusehen. Echte Experten, die wissen was sie tun. Die Kaffeebohnen kommen direkt von den Plantagen – ohne Umwege, ohne Mittelsmänner. Und welche Kaffe-Wahl auch immer ich traf – es war immer köstlich. Egal ob Cappuccino, Espresso oder ein cold brew!
6. Essen gehen in Portland – sehr empfehlenswert
Es gibt unzählige wundervolle Restaurants in Portland. Aber eins möchte ich herausheben: Das Beast – mit einem umwerfenden Menü und einer sehr angenehmen Atmosphäre. Hier kommt man an, setzt sich an einen langen Tisch und lässt sich überraschen. Es gibt ein Menü für alle und die Gerichte sind fein aufeinander abgestimmt und allesamt köstlich. Der passende Wein findet seinen Weg scheinbar automatisch in die Gläser… wunderbar. Hier habe ich nur genossen und meine Kamera in der Tasche gelassen…
Die Mediterranean Exploration Company. Ebenso sehr nennenswert. Wir haben hier einen kleinen Aperitif genossen und dazu mal wieder den Tisch mit vielen unterschiedlichen Vorspeisen voll gestellt. Ausnahmslos hervorragend! Die Gerichte waren so fein gewürzt und hatten in der Regel einen kleinen Twist. Absolut einen Stop wert!
Mit Sack und Pack und der ganzen Großfamilie waren wir in einigen sehr leckeren asiatischen Restaurants. Eines davon ist das Mio Sushi. Ganz entspannt kann man hier mit Kindern sitzen und geniessen. In unserem Fall hat die Schwiegermutter meines Bruders die Bestellung übernommen… und wieder füllte sich der Tisch mit unendlich vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Findet Ihr es auch herrlich, manchmal keine Essens – Entscheidung treffen zu müssen? Einfach hinsetzten und schon geht es los – so toll!
Zusammenfassung:
PORTLAND ist eine must go destination für alle die Essen lieben! Das steht ausser Frage. Ich könnte schon weder los düsen…
Was man sonst so in Portland macht kommt in einem anderen Post…
Ich bin neugierig, was ist Eure Lieblingsstadt des Essens?
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