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Der Frühling kommt – Zeit für die 10 Welten

Vom Säen und Ernten

Der Frühling ist da! Fühlte sich der Ostersonntag noch wie ein Aprilscherz mit 8 Grad, Hagelschauer und jeder Menge Matsch zur Ostereier Suche an , so kitzelt jetzt die Sonne so gut wie jedem ein Lächeln aufs Gesicht!

Es ist herrlich…

Gestern habe ich den kompletten Tag im Garten verbracht. Gestaunt was schon alles wächst. Die restlichen Stauden zurück geschnitten, das neue Hochbeet weiter befüllt, erstes Unkraut gezupft und darüber nachgedacht, das nun alles ausgesät werden soll.

Und eines steht fest: es wird nur gesät was auch schmeckt! Ist ja irgendwie auch klar, oder? Wer baut schon Rosenkohl an, wenn ihn keiner in der Familie mag? Wäre ja schön doof.

Dann doch lieber den Platz, die Zeit, das Wasser, die Düngung nutzen um etwas richtig leckeres auszusäen, oder? 

Genau das Gleiche gilt in allen Lebensbereichen, nicht nur beim Gärtnern!

Denn was man sät, das erntet man. Klar, oder?  Und du brauchst jetzt nicht gleich die Augen rollen und denken, oh nee, nicht so eine Moralpredigt, wo doch grad so schön die Sonne scheint und alles happy hippo glücklich aussieht!

Ich finde der Frühling ist der ideale Zeitpunkt um über das Säen nachzudenken! Alles ist im Aufbruch, die Natur explodiert geradezu und warum solltest du dich davon eigentlich nicht mitreißen lassen?

Gib es zu, die Lust etwas Neues zu probieren kitzelt dich doch genauso wie mich!! 

Deshalb gibt es jetzt ein paar klare Worte, denn dann ersparst du dir das Übel an der Wurzel zu packen, du säst ja Gutes aus!

Wie soll deine Ernte schmecken?

Einfache Frage, einfache Antwort: GROSSARTIG natürlich und KÖSTLICH!!! Was denn sonst? Oder willst du dich mit fadem und wässrigen Gemüse zufrieden geben? 

Schließlich gibt es von der Aussaat bis zur Ernte ein bisschen was zu tun und das soll sich auch lohnen! Um die liebevolle Pflege und Ernterückschläge durch Frost und Schnecken durch zu halten braucht es eine Vision, und hier gilt:

Always dream BIG!

Warum fragst Du? Ganz einfach: Du hast nicht weniger verdient als die schönste, leckerste und bereicherndste Vorstellung die du haben kannst! So ist das.

Also säst du nur bestes Saatgut und kaufst gesunde, kräftige Pflänzchen. Hege und pflege die Samen und Pflänzchen von denen du ernten willst mit Liebe und Hingabe.

Und ganz ehrlich? Dann kann gar nichts mehr schief gehen! 

Also Ärmel hochkrempeln und los:

Du hast die Wah​l!

Es gibt keinen Grund, zu behaupten: bei allen anderen klappt es, aber bei mir fressen die Schnecke eh den jungen Salat weg! 

Das ist pure Negativität, die dir das einflüstert! Und die säst du nicht mehr aus. 

Warum ernten wir dann immer wieder Negativität?  

Mit der Negativität ist es ein wenig wie mit dem Unkraut! Sie ist einfach da. Gehört quasi zum Leben dazu. Aber und das ist ein großes ABER: auch hier haben wir immer die Wahl, ob wir die negativen Gedanken rein lassen oder nicht! Ob wir uns von doofen Umständen um uns herum runterziehen lassen oder nicht. 

Schauen wir genau hin, so hat vieles, was in unserem hübschen Garten als „Unkraut“ bezeichnet wird sehr wohl eine Daseins Berechtigung! Nur uns passt es halt nicht so gut, wenn der Löwenzahn sich zu breit macht.

Sehe ich in der Stadt aber einen Löwenzahn sich durch den Asphalt kämpfen und seine knallgelbe Blüte gegen die graue Häuserwand strahlen, so freue ich mich! Also alles eine Sicht der Dinge?

Es gibt einen ganzen Küchenzweig, der sich nur mit  „Unkräutern“ = „Wildkräutern“ befasst und da gibt es fantastische Rezepte!

Im Buddhismus Nichiren Daishonins gibt es die Lehre der 10 Welten. 

Hier werden alle Lebenszustände, die wir an einem Tag so durchlaufen beschrieben. Wir hüpfen quasi den lieben langen Tag von einem Lebenszustand zum nächsten. Oft ist uns dies gar nicht so bewusst, darum lohnt es sich hier einen genaueren Blick drauf zu werfen.

Es gibt die 4 üblen Pfade, das sind Hölle, Hunger, Tiernatur und Hochmut (Ärger). Es folgen Gelassenheit und Freude, die zusammen mit den 4 üblen Pfaden die 6 Pfade bilden, in denen wir ständig auf die wechselnden äußerlichen Bedingungen reagieren. Die 4 edlen Pfade sind das Lernen und die Teilerleuchtung, gefolgt von dem Lebenszustand des Bodhisattva und der Buddhaschaft.

In der Hölle sind wir in einem Zustand größter Verzweiflung. Es scheint keinen Ausweg zu geben, keine Hoffnung. Im Zustand des Hungers überwiegen unsere Begierden. Wir denken wir brauchen unbedingt noch dies und das, um überhaupt glücklich zu werden. Das Leben wird von Wünschen dominiert, kaum ist einer erfüllt, steht schon der nächste vor der Tür. Unzufriedenheit macht sich breit. Kommt die Tiernatur zum Vorschein, folgen wir unseren Instinkten. Wir verschwenden keinen Gedanken an die Folgen unseres Handelns, der Stärkere gewinnt. Und im Zustand des Hochmuts (Ärger)steht unser kleines Ego im Mittelpunkt des Universums. Arroganz macht sich breit, wir denken wir sind besser als andere, wollen sie beherrschen und dennoch gut und gerecht dabei erscheinen. 

Und schon ist klar, diese 4 Lebenszustände sind vor allem eines: destruktiv!

Im Zustand der Gelassenheit sind wir zufrieden und vernünftig. Das Leben fühlt sich entspannt an, alles passt und wir unterscheiden klar zwischen „richtig“ und „falsch“. Wir schöpfen Kraft und sind friedlich. Allerdings ist dieser Zustand der Gelassenheit meist schwer aufrecht zu halten. Verändert sich ein äußerer Umstand, kommen wir ins Wanken und schwups ist der Ärger zurück. Wollen wir ein erfülltes und kreatives Leben führen ist es unmöglich zu lange im Zustand der Gelassenheit zu verweilen, denn dazu brauchen wir Aktivität! Die Freude lieben wir alle, oder? Ein großer Wunsch erfüllt sich – wir sind überglücklich! Der Haken ist, es handelt sich um die vorübergehende Freude, und somit um relatives und nicht absolutes Glück. Denn auch hier hängt die Freude an einem äußeren Umstand. Und so schmeckt der erste Löffel der Suppe fantastisch, beim dritten haben wir uns an den Geschmack gewöhnt und wehe wir finden am Ende ein Haar in der Suppe – schwups: ab zurück zum Ärger…

Jetzt aber zu den 4 edlen Pfaden:

Lernen ist klar, oder? Wir sind voller Wissensdurst und eignen uns Erkenntnisse anderer aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten an. In der Teilerleuchtung lernen wir aus unseren Beobachtungen und Erfahrungen, bringen eigene Erkenntnisse hervor und erlangen ein eigenes Verständnis von der Welt. Lernen und Teilerleuchtung sind ganz eng miteinander verknüpft und führen im besten Fall dazu, etwas positives für die Menschheit zu schaffen. Dennoch steht hier immer noch das eigene Ich im Mittelpunkt, und so besteht auch die Gefahr selbstsüchtig und überheblich zu werden. Der Bodhisattva Zustand ist geprägt von dem Wunsch, das Leiden anderer durch Freude zu ersetzen. Dabei überwinden wir die Grenzen unseres Egoismus. Das Miteinander und der Andere stehen im Mittelpunkt. 

Und nun zum Besten: der Buddhaschaft! Und um eins vorneweg klar zu stellen: die Buddhschaft existiert in jedem von uns! Hier und Jetzt! Und nein, du musst nicht Buddhist sein, um die Buddhaschaft entfalten zu können. Aber leichter wird’s mit der Praxis ;-)! Die Buddhaschaft ist der unübertroffene Lebenszustand der inneren Freiheit und der völligen Verbundenheit mit der fundamentalen Lebenskraft des Kosmos! Wir können aus jeder Situation einen Wert schaffen, Gift in Medizin verwandeln und uns frei von den äußeren Umständen fühlen und bewegen! Es ist also kein transzendaler Zustand, losgelöst von der alltäglichen Realität sonder spielt sich hier mitten im Leben ab!

Schaffen wir es den Zustand des Bodhisattvas und der Buddhaschaft zu aktivieren, fühlen wir uns frei. Wir können tiefes Mitgefühl für unsere Umgebung empfinden und werden von anderen Menschen geachtet.

Ist das nicht cool?

Der eigentliche Clou der Lehre der 10 Welten aber ist das gegenseitige Enthaltenen der 10 Welten. Was heißt das nun?

Jeder Zustand in sich enthält die 9 anderen Lebenszustände! Hä? Der Zustand des Ärgers ist zum Beispiel nicht nur negativ zu betrachten. Zeigt sich die Buddhaschaft in der Welt des Ärgers nutzen wir diesen zum Beispiel, um uns gegen Ungerechtigkeit stark zu machen. Der Ärger wird hier zur Kraftquelle, zur Antriebskraft für persönliche Entwicklung oder auch für gesellschaftliche Reformen!

Ziel ist es, die Buddhaschaft als stärksten Lebenszustand zu etablieren. Denn dann lassen sich alle Situationen, seien sie alltäglich, dramatisch, beängstigend oder auch zum vor Freude platzend bewältigen! Dann ist man frei!

Gehe ich rechts oder links herum?

Es ist egal! Hauptsache du vertraust auf deine Kraft und Weisheit, die du in dir trägst! Du kannst es auch Liebe nennen wenn du möchtest. 

Sobald die Negativität anklopft frage dich: in welcher der 10 Lebenszustände bin ich gerade? Ärger? Hunger?  

Und dann erinnere dich: du entscheidest wie lange du in der Welt sitzen bleiben willst! Oder dich daraus hervor bewegst!

Und genauso verhält es sich mit dem Säen:

Du entscheidest was du säst, welche Ursachen du heute setzt! So einfach ist das! So vernünftig ist das!

Und es gibt Blitzpflanzen, die wachsen in Sekunden: darum ist es so wichtig, gleich beim Aufstehen die gute Stimmung zu entscheiden, die dich durch den Tag bringt! Wozu schlechte Laune aussäen, wenn dir dein eigenes Gemotze auf den Keks geht? Stopp es! Lege direkt am Morgen fest mit welcher Stimmung du durch den Tag gehst, unabhängig von den äußeren Umständen! Säe sofort das Turbo-ich-bin-ich-und-ich-entscheide-wie-es-mir-geht Pflänzchen am Morgen! Du wirst sehen: die Ernte schmeckt mega lecker!!! 

Mini-Mangold

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